Heute war der erste Tag meiner Usedom Reise, an dem ich erstmals mit dem kühlen Nass in Kontakt kam. Am Programm stand ein Nachmittag Kajaken im Achterwasser - eine von Schilfgürteln, Wäldern und Deichkämmen gesäumte Lagune des Peenestroms, der in die Ostsee mündet. Hier ist bei weitem nicht so viel los wie an den meisten Ostsee-Stränden; die Landschaft ist geprägt von Ruhe und ursprünglichem natürlichem Charme.
Auch wenn ich nicht der Hardcore-Kajaker bin, so finde ich doch immer wieder meine Freude damit, mit Paddel und Boot für einige Stunden auf Entdeckungsreise zu gehen - das Achterwasser ist da wie geschaffen dafür. Als Einstiegsstelle wählte ich den Steg beim Forsthaus Damerow, einem reetgedeckten Hotel mitten im Wald Nahe Koserow. Vor dort aus startete ich am frühen Nachmittag auf eine feine Paddel-Expedition durch das nasse Herz Usedoms.
Die Ruhe und das vielerorts unberührte Ökosystem am Achterwasser hat mich dann schon nach kurzer in seinen Bann gezogen. Selten ist man so nah an der Natur, wie wenn man hier die Schilfgürtel entlangfährt und mit der Flora und Faune auf "Du und Du" ist - nach einer Stunde habe ich aufgezhört, die Schwäne und Reiher aus nächster Nähe zu zählen. Menschen sieht man hingegen kaum, außer vereinzelte Fischer, die sich ein Plätzchen mitten im Schilf eingerichtet haben. Immer wieder fand ich schmale Seitenarme der Lagune, die an kleinen menschenleeren Stränden münden, wo man das Paddel mal stilllegen und ganz gechillt verweilen kann.
Nach ein paar Stunden "auf See" merkt man erst, wie große das Achterwasser wirklich ist. Bei fast 300km2 gibt's natürlich ordentlich was zu paddeln - man könnte ganze Tage im Wasser verbringen. Aber übertreiben wollt ich's natürlich nicht und als alte Landratte musste ich früher oder später wieder auf trockenen Untergrund. Am Ende des Tages ging's deshalb zurück an Land beim Cafe Knatter in Ückeritz, auf dessen Terrasse der Sonnenuntergang auf dem Achterwasser sowie ein gepflegtes Mahl genossen wurde. Unnötig zu erwähnen, dass nach so vielen Stunden im Wasser das wohlverdiente Bierchen einfach fabelhaft schmeckt.
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Chillout und Fünftausender-Besteigung
Die Beiträge der Usedom Reihe entstehen in Kooperation mit der Deutschen Zentrale für Tourismus e.V.